Orts- und Gemeindeteile

Orts- und Gemeindeteile

Unsere Großgemeinde

Seubersdorf i.d.OPf. bildet mit seinen beiden Ortsteilen Krappenhofen und Neuhausen sowie den ehemaligen Gemeinden Batzhausen, Daßwang, Eichenhofen, Ittelhofen, Freihausen, Wissing und Schnufenhofen eine Großgemeinde.

Gemeindeteile im Überblick

Der Ort Batzhausen dürfte bereits 1280 bestanden haben und hieß damals Pezhausen. Vermutungen gehen dahin, dass im 13. und 14. Jahrhundert die Geschlechter der Alber, Emmendorfer und Kegelheimer Dorfherren in Batzhausen waren. 1412 verkaufte ein Niklas Wirnt den Zehent zu Pezenhausen an den Richter Ulrich von Pollinger in Altdorf. Aus einem Visitationsbericht von 1480 geht hervor, dass die Orte Waldhausen und Pirkach bereits zur Pfarrei Batzhausen gehörten. 1591 brannte der Ort ab, aber bereits 1595 waren 37 Häuser wieder aufgebaut.

Vom Batzhausener Schloss wurden im Jahre 1700 die letzten Überreste vernichtet. Teile hiervon dürften zusammen mit Quadern der Adelsburg zum Bau der Wallfahrtskirche „Maria Hilf” im Jahr 1755 verwendet worden sein. Nach 1796 war der Ort besonders von den Kriegen zwischen den Österreichern und Franzosen betroffen. Bei einer Schlacht wurden am 20./22. August 1796 die Franzosen bis nach Deining zurückgeworfen. Die sogenannten „Franzosen-Löcher“ in der Boxlohe und im Zieger stammen aus dieser Zeit.

Bereits im Jahre 1925 wurde die erste Wasserleitung gebaut und 1959 erneuert. Begünstigt durch die Bahnlinie Regensburg-Nürnberg ist Batzhausen heute ein aufstrebender Wohnort mit über 1000 Einwohnern. Erst mit Abschluss der Gebietsreform im Jahre 1978 wurde Batzhausen nach Seubersdorf eingemeindet.

In und um Daßwang finden sich Spuren einer bronzezeitlichen Besiedlung. Der heutige Ort stand mit dem sehr viel älteren Darshofen in enger Beziehung und scheint von dort aus gegründet worden zu sein. Der Name bedeutet „Grasland des Dadi“. Um 1300 ist der Ort nach Lupburg gerichtsbar. Im Jahr 1302 geht das Patronat von Daßwang durch das Kloster Pielenhofen an den Bischof von Eichstätt über. 1465 wird der erste Pfarrer genannt. 1517 gehörte Daßwang – wie Batzhausen, Seubersdorf und Eichenhofen – in das Pflegeamt Velburg und damit zu Pfalz-Neuburg. 1582 wurde Hamberg und Schöndorf nach Daßwang eingepfarrt.

Während des 30-jährigen Krieges werden Kirche und Pfarrhof niedergebrannt. Die Kirche wird jedoch bereits 1642 auf romanischen und gotischen Grundmauern wieder aufgebaut. Um 1700 erfolgt der Bau einer Schule, die 1890 erweitert wird. Im 18. Jahrhundert wird Daßwang Station der Thurn- und Taxis-Post an der Postlinie Wien-Frankfurt. Um 1935 erfolgt der Neubau der Kirche. 1978 wird Daßwang nach Seubersdorf eingemeindet und zählt heute ca. 550 Einwohner.

Zur Website von Daßwang

Der wohl älteste Ort der Großgemeinde ist Waldkirchen. Emmeraner Mönche errichteten zwischen 800 und 900 n. Chr. die erste Kapelle auf dem „Petersberg“, welche bis zum Jahr 1007 zum Bistum Regensburg gehörte. 1017 wurde sie dem Bistum Eichstätt übertragen. Bereits 1053, bei der ersten Kircheneinweihung, wurde Waldkirchen vom Kaiser Heinrich III. das Marktrecht (Peterstag) verliehen.

Wie einige Grabfunde beweisen, war die Gegend um Ittelhofen bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort „Uetelenhouen“ im Jahre 1109 in den Stiftungsgütern des Klosters Weißenohe. Um 1205 wird als erster Adeliger Rudger von „Utilhoven“ erwähnt. Diese Adeligen waren Dienstmannen der Herren von Holnstein. Später gehörte die Ortschaft in den Lehensbereich der Heidecker, die in dieser Gegend reich begütert waren. Schon 1326 lag der Ort im Amt Holnstein, wobei die Adeligen bereits als „Ittelhofer“ bezeichnet werden. Durch Verwandtschaft mit dem berühmten Geschlecht der Familie Schweppermann kamen sie auch in Besitz der Herrschaft Deining. Wegen der Religionswirren verkauften sie jedoch ihren Besitz und wanderten nach Österreich aus.

Vorher stifteten sie jedoch noch die Kapelle in Ittelhofen. Um 1480 wird Waldkirchen eigene Pfarrei. Um diese Zeit kaufte der Ingolstädter Mathematikprofessor und kaiserliche Astronom Peter Apian den Sitz Ittelhofen. Er war der Vater von Philipp Apian, der die berühmten „Bayerischen Landtafeln“ fertigte. In der Folgezeit wechselten die Besitzer häufig. Im Jahre 1730 wird schließlich die Schlosskapelle durch Anna Maria Grüner von Grünstein erweitert. 1783 lassen die Grafen von Holnstein das herrschaftliche Schloss abbrechen.

Gemeinsam mit dem Ort Freihausen wurde Ittelhofen 1976 nach Seubersdorf eingemeindet und besteht heute aus 51 Anwesen und rund 200 Einwohnern.

Die erstmalige geschichtliche Erwähnung von Freihausen erfolgte bereits im 12. Jahrhundert. Damals gehörten 6 Höfe mit Grundbesitz dem Adelsgeschlecht von Thannbrunn. Später erhielten die Adeligen von Heideck Rechte über die Güter zu Freihausen. Auch das Kloster der Tempelherren soll Rechte in Freihausen gehabt haben. Wie aus einer Beschreibung aus dem Jahre 1326 ersichtlich, gehörte Freihausen damals zum Amt Holnstein. In dieser Zeit hatte ein gewisser „Jeuhel von Hausen“ seinen Stammsitz in Freihausen, den er dann dem Hl.-Geist-Spital in Neumarkt i.d.OPf. vermachte.

Rechte und Grund zu Freihausen hatten damals auch das Kloster zu Plankstetten, die Hofkirche zu Neumarkt, die Stiftung „Das Reiche Almosen“ zu Neumarkt und Friedrich Ittelhofer. Die Ittelhofer verkauften später einen Großteil ihres Besitzes an den Kurfürsten Friedrich. Im Jahre 1842 wird eine größere Kapelle durch die Gemeinde Freihausen erbaut, für die auch einige Messen genehmigt werden. Freihausen gehörte immer zur Pfarrei Waldkirchen.

Bis zur Gebietsreform bildete Freihausen mit Ittelhofen eine Einheitsgemeinde. 1976 wurde Freihausen nach Seubersdorf eingemeindet. Freihausen besteht heute aus ca. 51 Gebäuden und ca. 250 Einwohnern.

Wissing, ein uraltes Pfarrdorf, ist einer der ältesten Orte der Großgemeinde. Im Jahre 1130 wurde Ulrich von Wissing erstmals schriftlich erwähnt. Die Burgmauer weist heute noch auf deren Wohnsitze hin. Zwei weitere Edelsitze waren Schellenstein und Grünstein. Der Sitz der Schellenstein wird bereits 1526 als verfallen bezeichnet. Die Geschichte der Grünstein – Besitzer des Landsassenguts Ittelhofen – war lange Zeit identisch mit Ittelhofen.

Bis zum Jahre 1803 hatte der Ort zwei Kirchen, die Pfarrkirche und die Johanneskirche. Letztere wurde im Jahre 1807 verkauft. Die schon immer gemischte Struktur des Ortes mit Pfarrkirche, Grundschule, Bäckerei, Metzgerei, Gastwirtschaften, Bauunternehmen, Zimmerei und Landwirtschaft haben den Ort auch nach dem Verlust der Selbständigkeit lebenswert erhalten. Zeugnis geben die vielen Neubauten und der Anstieg der Einwohnerzahl auf fast 500. Erwähnenswert ist auch das „Wissinger Notgeld“, das während des Ersten Weltkrieges in Umlauf gebracht wurde. Es zählt zu den gesuchtesten Sammlermünzen in Deutschland.

Die Geschichte Eichenhofens ist eng mit der Adelburg verbunden. Bereits vor etwa 1800 Jahren „bepflanzten“ die Römer die Berge mit Türmen, welche sie sowohl für die Ausübung ihrer Zwingherrschaft als auch mittels Beleuchtung als Signalpunkte für Heeresbewegungen und dergleichen verwendeten. Der Name Adelburg leitet sich von „adal“ – „Freisitz“ – ab und bezeichnet eine Feste von Freien.

Um 1480 ist der erste Pfarrer von Eichenhofen bekannt. Das Patronat obliegt den Besitzern der Adelburg. Um 1551 wird die bereits teilweise verfallene Burg vollends zerstört, als die Adelburger wegen Landfriedensbruch in Reichsacht erklärt und Reichstruppen gegen sie aufgeboten wurden.

Im Jahr 1681 befürwortet der Generalvikar die Anstellung eines Schulmeisters. 1716/1717 wird die Kirche in Eichenhofen erbaut und 1850 erweitert. 1906 erfolgt der Neubau des Kirchenschiffs in Eichenhofen. Der Ort Eichenhofen besteht heute aus ca. 350 Einwohnern. Bereits 1972 wurde die politische Gemeinde aufgelöst und nach Seubersdorf eingemeindet.

Die erste schriftliche Erwähnung von Schnufenhofen erfolgte im Jahre 1180 im berühmten „Codex Falkensteinensis“ als „Snovinhovin“. Wie alle umliegenden Orte ist jedoch auch Schnufenhofen wohl wesentlich älter. Die wechselhafte Geschichte des 30-jährigen Krieges und ein Großbrand im Jahre 1859 sind am „Ort mit Marktrecht“ nicht spurlos vorübergegangen. Bereits im Jahre 1688 wird erstmals eine Schule erwähnt. Neubauten erfolgten jeweils 1835 und 1953. Rege Bautätigkeit haben Schnufenhofen mit seinem im Jahr 2000 erbauten „Dorfhaus“ auf ca. 383 Einwohner ansteigen lassen, wobei die ländliche Struktur des Dorfes erhalten blieb.

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